Chinesische Kalligrafie, chinesische Schriftzeichen schreiben
Als das ältestes und bis heute fortwährend noch gebräuchliches Schriftsystem der Welt, können die chinesischen Zeichen bis zur Shang-Dynastie (1600–1046 v. Chr.) zurückverfolgt werden. Über tausende von Jahren entwickelte sich das Schreiben der Zeichen zu einer hoch geschätzten Kunstform, oftmals auch chinesische Kalligraphie genannt.
Die Kalligraphie wird als hoch geachtete künstlerische Form der chinesischen Kultur betrachtet. Sie ist nicht nur eine praktische Technik des Schreibens oder ein Hilfsmittel der schriftlichen Kommunikation, sondern vielmehr eine wichtige und einzigartige Form des geistigen Ausdrucks ihres Kalligraphs.
Kalligraphie vermittelt die Emotionen, das ästhetische Gefühl sowie die Moral und Integrität des Kalligraphen. Kenner der Kalligraphie können sogar den Charakter, das Temperament oder Veränderungen der sozialen Situation des Kalligraphs aus seiner/Ihrer Arbeit herauslesen.
Die Tusche, der Tusche-Stein, der Pinsel und das Papier sind die vier essentiellen Werkzeuge der Kalligraphie. Sie werden zusammen auch die Vier Schätze des Fleißes (文房四宝 oder “wen fang si bao” in Pinyin) genannt. Diese vier Werkzeuge wurden von Künstlern seit dem Altertum bis heute, die ganze chinesische Geschichte hindurch genutzt. Siegel mit stilisierter Gravur des Namens des Künstlers werden gewöhnlich von diesem gebraucht, um das Werk, ein Gedicht, Gemälde, eine Kalligraphie oder Dokumente und Briefe zu signieren.
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Kategorien
Die chinesische traditionelle Kalligraphie lässt sich in Hauptkategorien enteilen: die Siegelschrift, die Kanzleischrift, die Regelschrift, die Kursivschrift, und die Grasschrift.
1. Die Siegelschrift 篆书 (zhuan shu)
Das Zeichen “Drache” (龙) in der Siegelschrift
Sie kann in zwei Arten geteilt werden: die Art der großen Siegelzeichen und die Art der kleinen Siegelzeichen. Diese Formen erschienen erstmals in der Zhou Dynastie (1046–256 v. Chr.) und entwickelte sich aus den Orakelknochen-Inschriften. Die akkurate Struktur der Orakelknochen-Inschriften bildetet die Grundlage für die modernen chinesischen Schriftzeichen. Letztere sind etwas einfacher in ihrer Form und mehr standardisiert als die frühere Schrift. Die kleine Siegelschrift, auch bekannt als die Qin Siegelschrift, wurde von Li Si nach der Vereinigung Chinas in der Qin-Dynastie gesammelt, zusammengestellt und beschrieben. Die Zeichen der Siegelschrift sind sehr elegant und werden auch heute noch bei der kalligraphischen Arbeit bevorzugt verwendet.
2. Die Kanzleischrift 隶书 (li shu)
Das Zeichen für “Drache” (龙) in der Kanzleischrift
Sie stammt aus der östlichen Han Dynastie (25–220). Das Aufkommen der Kanzleischrift war eine weitere Reform der chinesischen Schriftzeichen, die in eine neue Phase in der Entwicklung der chinesischen Kalligraphie mündete.
In der Tat war es eine Übergangsperiode in der Geschichte der chinesischen Schriftzeichen und legte ein solide Grundlage für die formale Schrift. Die Kanzleischrift zeichnet sich durch eine flache akkurate und raffinierte Struktur aus. Zu Beginn der östlichen Han-Dynastie wurden die Links- und Rechtsneigung der Striche aufwärts gebogen. Andere Striche in der Kalligraphie waren gekennzeichnet von Variationen durchdachter Schönheit. Der Stil der Kanzleischrift zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus und hat einen hohen Studienwert.
3. Die Regelschrift 楷书 (kai shu)
Das Zeichen für “Drache” (龙) in der Regelschrift
Die Regelschrift ist auch bekannt als Zhengshu-Schrift und entwickelte sich aus der Siegelschrift. Sie ist einfacher in Struktur und quadratisch in ihrer Form. Um genau zu sein, ist sie horizontal und vertikal mehr standardisiert. Feste Charakteristika der Regelschrift sind ihre Sorgfältigkeit und die Ordnung der Linienführung, worin auch der Grund dafür liegt, dass sie bis heute im Gebrauch weit verbreitet und sehr beliebt ist.
4. Die Kursivschrift 行书 (xing shu)
Das Zeichen für “Drache” (龙) in der Kursivschrift
Es ist die kursive Form der Regelschrift. Wenn sie sorgfältig mit feinen Linien geschrieben wird, sehen die Zeichen der Kusivschrift der Regelschrift sehr ähnlich, wenn sie allerdings schnell geschrieben ist erinnert sie mehr an die Grasschrift. Die Kursivschrift wurde während der Han Dynastie entwickelt (202–220 v. Chr.). Generell ist sie sehr bequem und praktisch zu schreiben.
5. Die Grasschrift (Konzeptschrift) 草书 (cao shu)
Das Zeichen für “Drache” (龙) in der Grasschrift
Die Grasschrift zeichnet sich durch einfache und skizzenhafte Formen der einzelnen Schriftzeichen aus. Sie wurde während der westlichen Han-Dynastie (206–8 v. Chr.) entworfen und wurde zur dominierenden Schrift in der östlichen Han-Dynastie (25–220). Sie hat kurze prägnante Strukturen mit entliehenen Elementen. Obwohl sie ungleichmäßig aussieht, besitzt die Grasschrift über ihren praktischen Nutzen hinaus hohen künstlerischen Wert.
China ist ein riesiges Land und es gibt zahlreiche Dinge für Kinder zu entdecken.