Möbel aus der Ming-Dynastie, bestimmende Merkmale der Möbel aus der Ming Dynastie

Das Möbel der Ming-Dynastie ist einfach und sogar ein bisschen rustikal gestaltet. Es bietet einen Eindruck von Festigkeit mit einfacher Eleganz, während die Möbel aus der Qing Dynastie komplexer und abwechslungsreicher gestaltet sind. Es gibt einen Eindruck von Feinheit bzw. Raffinesse wieder, der durch die komplizierten und luxuriösen Verzierungen entsteht.

Die Ming-Dynastie wird im Rückblick für goldene Epoche in der Entwicklung der antiker chinesischer Möbel gehalten. Das ist teilweise auf den bisherigen Reichtum der Harthölzer, die in dieser Epoche als Rohstoffe für Möbel genutzt wurden, zurückzuführen. Zu den Harthölzern gehören z. B. Das chinesische Birnbaumholz, das auch als Birnbaum, Genus Pyrus seit der westlichen Zhou Dynastie in den Jahren von 1027 bis 771 vor Christus, in China angebaut wird. Es stammt aus den Ausläufern des in Mittelasien liegenden Tian Shan-Gebirges in China, woher er nordwärts, südwärts und westwärts ausgebreitet wurde. Heute wird das Birnbaumholz auf jedem Kontinent angepflanzt, ebenso sein späterer Ersatzstoff, das Sandelholz. Bis zum Ende der Ming-Dynastie hatte die steigende Nachfrage nach Möbeln die Baumstämme des Birnbaumes, der natürlich auch für seine Frucht hoch geschätzt wurde, rar gemacht.

Aber die spätere Anerkennung, dass die Ming-Dynastie die goldene Epoche der chinesischen Möbel ist, ist auch teilweise auf zwei anderen Besonderheiten zurückzuführen. Das sind einerseits die Entwicklung der Tischlerei von Schlitz und Zapfen, die heute noch genutzt werden, wenn Sie an die Methode denken, um zwei Stücke zusammenzufügen. Für diese Technik braucht man keine Nägel, keine Schrauben und keine anderen, metallischen Fügemittel. Andererseits kommt zu dieser Technik die Übereinstimmung von Design und praktischer Anwendung des Möbels. Das heißt mit anderen Worten, dass die Ming Dynastie Möbel hervor gebracht hat, die nicht dem Design selbst zuliebe fantasievoll gestaltet wurde, also das Design wurde nicht von Funktionen getrennt. In dem selben Geiste sind in der Ming Dynastie die Möbel weder lackiert und zart gestaltet worden, noch mit schnörkelhafter Schnitzerei ausgeschmückt und verziert worden. Sie wurden absichtlich einfach und geruhsam gestaltet. Naturfarbe und Faser von dem Holz dürfen sich deswegen selbst zeigen, wie sie eigentlich waren. Typische Möbelstücke aus dem chinesischen Birnbaumholz sind großflächig, zum Beispiel Tische, Stühle und Kommoden.

Wegen der Erschöpfung der Birnbaumstämme wandten sich die chinesischen Handwerker unaufhörlich dem Sandelholz und dem Schwarzholz zu, wie angegeben. Leider haben die größten Sandelbäume nicht mehr als 25 cm im Durchmesser. Die Möbelstücke aus Sandelholz neigten deswegen dazu, kleiner zu sein. Der Rückgang des Birnbaumholzes vollzog sich in der Qing Dynastie mit der Verlagerung auf die vorgenannten alternativen Harthölzer. Inzwischen variierte die Qualität des Sandelholzes mit der Vielfalt, denn es gab ein Dutzend der Sorten oder fast soviel und Möbel aus rotem Sandelholz war am Besten. So war jedes Stück ein individuelles Exemplar. Das gilt im Grunde auch für Birnbaumholz. Das stellte die Genialität der Handwerker auf den Prüfstand. Sie reagierten aber schöpferisch auf die Aufforderung. Sie reservierten das beste Holz für die erkennbarsten Oberflächen, das war die offensichtliche Weise. Und verwandten die nicht so attraktiven Holzstücke für den Rest. Der Hauptunterschied zwischen den Möbeln der Ming Dynastie und der Möbel der Qing Dynastie ist immer der Stil, d. h. die Möbel der Ming-Dynastie sind einfach und funktionsgemäß gestaltet. Die Möbel der Qing-Dynastie sind aber kunstvoll, vielleicht manchmal nur dazu entworfen worden, um zu beeindrucken. Denn sie haben eine schnörkelhafte Ausschmückung. Das exquisiteste gefertigte, als auch das Teuerste in China gestaltete Möbel aus rotem Sandelholz, ist das sogenannte Jingxing, ein Möbelstück aus Sandelholz.