Der Wuyi-Berg, die schönste Landschaft in Südostchina
Abgeschieden im Nordwesten der Provinz Fujian gelegen und nahe der Grenze zwischen Fujian und Jiangxi, bietet die Umgebung des Wuyi-Berg einige der malerischsten Landschaftsszenarien von ganz Südchina. Der Wuyi-Berg ist ein Gebirgs- und Hügelbereich, der aus roten Kornfelsen besteht, und der Danxia Landform angehört. Mit grünem Wasser und rotem Felsen in vielen unterschiedlichen Formen, ist der Wuyi-Berg lange bekannt als „die schönste Landschaft in Südostchina“. Im Jahr 1988 kam der Wuyi-Berg unter den Schutz der Vereinten Nationen „Globale Biosphäre-Schutzzone“. Es wurde im Jahr 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Das Landschaftsgebiet des Wuyi-Berges liegt im Durchschnitt 350 m hoch und hat die typische Danxia-Landform. Sehenswerte Teile dieser Landschaft sind der Fluss Jiuqu, 36 Gipfel, 72 Höhlen, 99 Felsen und 108 andere Sehenswürdigkeiten. Das einzige Gebiet in Fujians Landesinnerem, das größere Touristenströme anzieht, lässt sich in zwei Teile untergliedern: Zum einen in den Bereich des Flusses Jiuqu, der sich zu Füßen der Berge seinen Weg sucht, zum anderen in die Welt der Sechsunddreißig Gipfel, die sich überwiegend nördlich des Flusses erheben.
Typisch für das Gebiet sind verschwommene hinter tief hängenden Nebelschwaden aufragende Gipfel, die ein klassisches Motiv der chinesischen Malerei darstellen. Das mit kleinen anmutigen Dörfern durchsetzte Schutzgebiet ist ein herrlicher Ort, um einige Tage auszuspannen, denn die Bergluft ist klar und rein, und schöne Wanderungen führen durch üppig grüne Vegetation zu dunkelroten Sandsteinbergen mit steil aufragenden Klippen sowie zu natürlichen Felsbecken, Wasserfällen und Höhlen. Da trotz der Abgeschiedenheit des Gebietes vor allem im Hochsommer erstaunlich viele Touristen den Weg zumWuyi-Berg finden – es sind hauptsächlich Taiwanesen -, empfiehlt sich ein Besuch in der Nebensaison, in der die Gipfel schneebedeck sein können.
Das Gebiet wird im Süden vom Fluss Jiuqu (Neun-Schlingen) begrenzt, der sich auf einer Länge von 8 km zwischen dem Dorf Xingcun im Westen und dem größten Dorf der Region, Wuyigong im Osten, schlängelt. Dort mündet der Fluss in den südwärts fließenden Strom Chongyang, der das Gebiet im Osten begrenzt. Wuyigong, wo sich die Endhaltestelle der Busse und einige Hotels befinden, schmiegt sich um die von dem Zusammenfluss beider Wasserläufe gebildete Landzunge.
Die Sechsunddreißig Gipfel
Hinter dem Jiuqu Hotel, das ungefähr auf halber Strecke zwischen Xingcun und Wuyigong liegt, beginnen mehrere Wanderpfade, die nordwärts in die Berge führen. Die Berge wirken groß und eindrucksvoll, doch sie sind relativ leicht zu besteigen. Der Gipfel des Tianyou Feng (Himmelsreiseberg) ist schon nach einer halbstündigen Kraxelei vom Jiuqu Hotel aus erreicht. An den unteren Hängen gibt es mehrere Pavillons und Teegärten, in denen man neue Kräfte für den Aufstieg sammeln kann.
Tee ist ein bedeutendes Produkt von Fujian und Wuyi Shan ist berühmt als Heimat des Oolong, der als eine der wenigen fernöstlichen Teesorten auch im Westen einen Namen gewonnen hat. Die Blätter des Oolong werden gepflückt, sobald sie voll entwickelt sind. Im Verarbeitungsprozess werden sie geschrotet, fermentiert, luftgetrocknet und über Feuer nachgetrocknet. Zu den besten Sorten gehört der fast überall angebotene tie guanyin cha (wörtlich: eiserner Guanyin).
Sehr lohnend ist auch der Aufstieg auf den Dawang Feng (König der Gipfel) am östlichen Flussverlauf nördlich von Wuyigong; der Ausflug stellt eher eine gemütliche Wanderung als eine Kletterpartie dar. Wenn die Zeit es gestattet, lohnt sich vor allem der Besuch der Shuilian-Höhle, die sich rund 6 km nördlich des Flusses befindet. Die Wanderung führt über leicht begehbare Pfade, doch vom Jiuqu Hotel und vom Wuyigong fahren auch Minibusse hin. Die Höhle liegt auf halber Höhe in einer Klippe aus rotem Sandstein, und unter ihr ergießt sich in den Sommermonaten über Kaskaden ein mächtiger Wasserfall. Im benachbarten Teehaus, das aus dem Felsen gehauen wurde, lässt sich buchstäblich unmittelbar neben dem talwärts rauschenden Wasserschwall in aller Gemütlichkeit ein Tee genießen, doch am Höhleneingang wird ein Eintrittsgeld erhoben. Die Wanderung zwischen Höhle und Fluss führt durch Teeplantagen sowie an weiteren Teehäusern und kleineren Sehenswürdigkeiten vorbei, zu denen auch die Yingzui Yan (Adlerschnabelklippe) gehört, an der Treppen zu mehreren Höhlen führen, in denen sich während der Taiping-Revolution lokale Größen aus Angst vor Verfolgung verbargen.
In der Schlucht zum Süden der zweiten Schlinge der Neun-Schlingen, gibt es mehrere hundert Metern lang gigantische Felsen, die „gescheite Felsen“ genannt werden. Drei benachbarte Höhlen werden die Oberseite des Felsens ausgestreut: Gescheite Höhlen links, Windhöhle in der Mitte und Fuxi-Höhlen rechts. Tief innerhalb des Felsens, kann eine Öffnung auf der Oberseite des Felsens gesehen werden. Er ist über hundert Meter lang, wenn ein Strahl des Tageslichtes durchkommt. Dieses ist der Ein-Strahl Himmel, der als „kunstmeisterwerk gepriesen wird, das las ob getan durch den Geist“ außerordentlich ist.
Der Tiger-Heulen-Felsen liegt dominierend zum Norden des Ein-Strahl Himmels. Die Legende erzählt eine Geschichte von einem Himmlischen, der den Felsen rittlings auf einem heulenden Tiger überschreitet, folglich dem Namen. Jedoch heute ist dieses Geheimnis vorgestellt worden. Es gibt eine Höhle im Felsen. Wenn starker Wind weht, klingt es ähnlich wie Tigerheulen.
Die Verkehrsverbindungen nach Fujian und ins Landschaftsgebiet im Wuyi-Berg sind günstig. Die Ortschaft ist durch Eisenbahn, Fluglinien und Autobahnen mit der Provinzhauptstadt Fuzhou verbunden.